Sexting

Sexting

Sexting01Was ist Sexting?

Der Begriff Sexting setzt sich aus den Wörtern „Sex“ und „Texting“ zusammen. Er beschreibt das Versenden von selbstgemachten, intimen Fotos über das Internet oder Mobiltelefon. Sexting kann zwischen zwei Gesprächspartnern oder auch in einer Gruppe vorkommen.

Wer macht Sexting und warum?

Vor allem Erwachsene (!) betreiben Sexting. Aber auch für Jugendliche ist Sexting interessant. Laut einer amerikanischen Studie hat fast jeder zweite Jugendliche schon einmal intime Bilder ausgetauscht.

Gründe für Sexting gibt es viele. Zum Beispiel weil man frisch verliebt ist, aber den Partner gerade nicht treffen kann. Oder weil man neugierig ist und einfach mal etwas Neues ausprobieren möchte. Oder weil es in der Gruppe gerade besonders lustig ist, sich gegenseitig  freizügige Bilder zu schicken. Die Liste ist lang.

Wichtig! Sexting wird der Vorgang genannt, wenn die Bilder freiwillig gemacht und anderen zur Verfügung gestellt werden. Ein intimes Foto, das zum Beispiel unter Gruppenzwang verschickt wird, ist kein Sexting. Hier fängt bereits „Nötigung“ an. Nötigung ist strafbar.

Wo kann Sexting gemacht werden?

In sozialen Netzwerken wie facebook oder instagram ist das zur Schau stellen von Nacktheit nicht gestattet. Fotos, auf denen beispielsweise Genitalien, vollständig entblößte Pobacken oder weibliche Brustwarzen zu erkennen sind, werden gelöscht oder zumindest beschränkt. Dies gilt allerdings nicht für künstlerische Inhalte (z.B. Akt-Gemälde oder Skulpturen) oder solche, die Bildungszwecken dienen. In diesen Fällen würde es sich aber auch nicht um Sexting handeln.

Die freizügigsten Bilder lassen sich per SMS, Email oder in privaten Chats verschicken, denn hier erfolgt normalerweise keine Kontrolle darüber, welche Inhalte die User untereinander austauschen.

Besonders beliebt für Sexting sind Apps wie Snapster, Tinder oder Squawk, denn diese bieten eine „Selbstzerstörungsfunktion“ an, so dass die Bilder nach einmaligem Ansehen automatisch gelöscht werden. Doch Vorsicht! Mit kleinen Tricks ist es auch hier möglich, Bilder wiederherzustellen oder sie per Screenshot abzuspeichern.

Wann kann Sexting zum Problem werden?

Sexting kann dann zum Problem werden, wenn es nicht freiwillig geschieht. Denn jemanden unter Druck zu setzen oder gar ein intimes Foto zu erpressen ist Nötigung und somit strafbar. In diesem Fall würde man aber auch nicht mehr von Sexting sprechen.

Auch dann, wenn ein intimes Foto in fremde Hände gerät – zum Beispiel, weil man es ausversehen an die falsche Nummer geschickt hat oder die Person, für die das Foto gedacht war, es einfach weiterreicht – kann das natürlich sehr peinlich und unangenehm sein.
 

Warum kann Sexting zum Problem werden?

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Das Problem ist nicht das Sexting selbst. Dass man Lust darauf hat, neue Sachen auszuprobieren und zu schauen, wie seine Fotos auf andere Menschen wirken, ist erlaubt und völlig okay.

Allerdings kann sich wohl jeder gut vorstellen, dass es sehr schlimm sein kann, wenn solche privaten Bilder an Personen geraten, für die sie nicht gedacht waren. Wenn diese Menschen einen mit den Fotos dann auch noch erpressen, sie ungefragt weiterschicken oder sich darüber lustig machen, ist das auch kein „harmloser Streich“ mehr, sondern verstößt gegen das Gesetz.

Was passiert, wenn es passiert?


Sexting ist eine freiwillige Angelegenheit und läuft einvernehmlich innerhalb einer Partnerschaft oder in einer Gruppe ab. Solange sich alle Teilnehmer an gewisse Regeln halten, ist dagegen auch gar nichts einzuwenden.

Aber was, wenn ein Bild eben doch in fremde Hände gerät?

Wenn man mitbekommt, dass sein Foto an eine unbefugte Person gelangt ist, sollte man diese darum bitten, das Bild zu löschen. Wenn sich der Empfänger weigert und Inhalte sogar weiterleitet, macht er sich gegebenenfalls strafbar. Auch wenn es nicht das eigene Bild ist, um das es sich handelt, sollte man unbedingt eingreifen und auf eine Löschung des Bildmaterials bestehen. Letztlich besteht die Möglichkeit, Anzeige zu erstatten und gegen solche Personen gerichtlich vorzugehen.
Wurde das Bild in einem Sozialen Netzwerk wie facebook oder instagram veröffentlicht und geteilt, so kann man den Anbieter um die Löschung des Materials bitten. Solch einer Aufforderung müssen die Unternehmen unverzüglich nachkommen. Leider lässt sich aber nicht ausschließen, dass das Bild dann schon von anderen gesehen und vielleicht sogar heruntergeladen wurde.

Betroffenen Personen wird es verständlicherweise sehr peinlich sein, über ihre Situation zu reden. Dennoch ist es wichtig, über den eigenen Schatten zu springen und Hilfe bei Menschen zu suchen, denen man vertraut. Das können Eltern, Lehrer oder Mitschüler sein. Es gibt aber auch Hilfsorganisationen, an die man sich anonym wenden kann.

Wichtig! Auch dann, wenn es sich nicht um das eigene Sexting-Material handelt, sollte man der betroffenen Person beistehen und Hilfe anbieten. Niemand kann etwas dafür, wenn ein anderer entgegengebrachtes Vertrauen missbraucht!
Sexting Autor/in: Gaby