Online-Überwachung:Twitter verklagt US-Regierung

 

Twitter will seinen Nutzern mitteilen dürfen, wie oft US-Geheimdienste ihre Daten abfragen. Bisher darf der Microblogging-Dienst nur einen Teil dieser Zahlen veröffentlichen. Deshalb hat Twitter die US-Regierung nun verklagt.

Vor zwei Jahren veröffentlichte Twitter zum ersten Mal seinen Transparenzbericht, in dem Nutzer darüber informiert werden, wie oft Regierungen Nutzerdaten abgefragt und Lösch-Anträge gestellt haben. So sollen die Nutzer erfahren, wie viel die eigene Regierung  den Bürgern nachspioniert und ob freie Meinungsäußerung zensiert wird. In vielen Ländern, wie Deutschland und den USA, hat jeder Mensch nämlich ein Recht, seine Meinung zu sagen, solange damit niemandem persönlich geschadet wird. Wenn soziale Netzwerke aber dazu gezwungen werden, bestimmte Beiträge zu löschen, die z. B. die Regierung kritisieren, verstößt das gegen unser Bürgerrecht. Auch wenn Geheimdienste große Mengen an persönlichen Daten abfragen, ist das bedenklich. Denn das würde bedeuten, dass viele von uns überwacht werden, auch die, die nicht unter dem Verdacht stehen, kriminell zu sein.

Twitter und andere soziale Netzwerke, wie Facebook und sogar Google, möchten das offenlegen und den Nutzern zeigen, wieviel wirklich spioniert und gelöscht wird. Seit den Enthüllungen von Edward Snowden müssen die sozialen Netzwerke um das Vertrauen der Nutzer kämpfen. Darum fordern sie ihre Nutzer über die Zusammenarbeit mit Geheimdiensten informieren zu dürfen. Allerdings sind es die sozialen Netzwerke selbst, die massenweise Nutzerdaten speichern - auch nachdem man seinen Account gelöscht hat. Würden sie das nicht tun, könnten auch die Regierungen nicht so leicht an Information über Nutzer kommen. Trotzdem können soziale Netzwerke unter amerikanischem Recht zum Speichern der Daten gezwungen werden.


Quellen:
sueddeutsche.de

zeit.de
tagesschau.de
zeit.de zu Googles NSA-Kritik

Bild:
Pixabay, geralt