Weltkugel unter Lupe

Netzüberwachung in Russland


Russland will während der im Februar 2014 stattfindenden Olympischen Winterspiele die gesamte Kommunikation in der Stadt Sotschi abhören. Dazu soll ein Spähprogramm namens „Sorm“, das seit 2010 kontinuierlich ausgebaut wird, zum Einsatz kommen. Die Abkürzung steht übersetzt für „System für operative Ermittlungen“. Damit sollen sämtliche Kommunikationskanäle überwacht und komplett transparent gemacht werden: Kommunikation über Telefon, Smart-Phone, Chat, Email und natürlich soziale Netzwerke werden überwacht und nach bestimmten Schlagworten gefiltert.


Zum einen will Russland sich damit gegen terroristische Angriffe absichern. Zum anderen aber will das Land Protestaktionen gegen das seit Juni diesen Jahres bestehende Anti-Homosexuellen-Gesetz verhindern. Das geschieht, indem auf Basis der ausgeleuchteten Daten Nutzerprofile angelegt werden. Fallen in den Nachrichten einer Person dann häufig auffällige Schlagworte, wie Homosexualität oder der Name des Oppositionspolitikers Nawalny, gerät diese Person in Verdacht. Interessant ist die Frage, wie seitens der Regierung mit einem solchen umgegangen werden wird. Man kann nur hoffen, dass die Antwort nicht an die Olympischen Spiele in China 2008 erinnert.

Quellen:

www.sueddeutsche.de
www.zeit.de

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