Projekt Clean IT: Netzzensur lässt grüßen



Die „illegale Benutzung des Internets“ stoppen – klingt an sich nach keiner schlechten Idee. Nach eigener Angabe hat sich das Projekt „Clean IT“ genau dieses Ziel vorgenommen. Doch wie so oft kommt es nicht nur auf das Ziel, sondern auch die Methoden an. Der Bürgerrechtsorganisation EDRi (European Digital Rights) kam ein Dokument zu „Clean IT“ in die Hände, in dem Beunruhigendes steht: Um den Wunsch nach einem „sauberen“ Internet in die Tat umzusetzen, sollen private Unternehmen die Internetkommunikation aller Nutzer überwachen!

Die Unternehmen würden also jeden deiner Schritte im Web mitverfolgen, egal was du gerade tust. Unerlaubtes soll dabei herausgefischt und im virtuellen Mülleimer landen – und dazu können sogar Verlinkungen zählen, die auf eine vermeintlich illegale Website weiterleiten. Übrigens: Was genau illegal ist, wird im Dokument nicht festgelegt. Dadurch hätte jeder Inhalt das Potenzial, im Fadenkreuz zu landen. Sämtliche Daten über einen vermeintlichen Straftäter sollen die Unternehmen den Behörden übermitteln. Parteien wie die Piraten oder die Grünen haben sich bereits gegen das Projekt ausgesprochen, das von der Europäischen Union finanziert wird.


Quelle: n-tv

Bild: Tall Chris, Flickr