IPv6

IPv6 – Neue Adresse, neues Problem

Carstic Productions, Flickr
Jeder Computer im Netz bekommt eine IP-Adresse zugewiesen – das ist eine Art digitales Nummernschild, das man sich mit anderen Kunden seines Internetanbieters teilt. Ist man gerade nicht online, nutzt jemand anderes die IP-Adresse. Doch da es immer mehr Geräte gibt, mit denen man online gehen kann, entsteht das Problem, dass nicht genug IP-Adressen für alle da sind. Durch eine neue Version der IP-Adresse, nämlich IPv6 (Internet Protocol Version 6), soll dieses Problem gelöst werden. Im Gegensatz zu IPv4, was wir bisher benutzt haben, hat nämlich IPv6 den Vorteil, dass man damit viel mehr Adressen kreieren kann, weil die Adresse aus mehr Zahlen (und Buchstaben) besteht!

Zum Vergleich:
Eine IPv4-Adresse sieht z.B. so aus: 194.382.284.348
Eine IPv6-Adresse so: 0987:0987:0000:8932:0C83:0012:8374:18A2
Alleine an der Länge sieht man schon: bei IPv6  gibt es viel mehr Variationsmöglichkeiten, also auch mehr Adressen.

Also – Problem gelöst, es gibt wieder genug Internetnummernschilder für alle! Nicht ganz, denn die neue Lösung bringt gleichzeitig auch wieder neue Probleme mit sich. Denn dadurch, dass es dank IPv6 theoretisch für jeden Menschen eine IP-Adresse gibt, könnte auch darüber nachgedacht werden, dass jeder seine ganz persönliche IP-Adresse erhält, die auch nicht mehr geändert wird. Dadurch würde man im Netz immer wiederzuerkennen sein. Viele Internetanbieter in Deutschland wollen deshalb weiterhin die Option bieten, dynamische IP-Adressen zu vergeben – auch bei IPv6. Dynamisch heißt in diesem Falle, dass deine IP-Adresse in regelmäßigen Abständen erneuert wird und du dann eine andere Adresse zugewiesen bekommst.

Allerdings ist die Gefahr, Daten über sich preiszugeben, auch bei dynamischen IPv6-Adressen noch präsent. Ein Teil deiner IP-Adresse wird nämlich anhand des Gerätes gebildet, mit dem du ins Internet gehst. Aktuelle Betriebssysteme haben deshalb sogenannte „Privacy Extensions“, die diesen Teil in der Adresse überschreiben. Für Windows gilt: Ab Windows XP aufwärts ist der Schutz automatisch aktiviert. Für ältere Windows-Systeme und andere Betriebssysteme wie zum Beispiel Linux muss man die Einstellungen selber aktivieren.

>> auf heise.de erfährst du, wie du die Privacy Extensions aktivieren kannst

>> Mehr über IPv6 erfährst du auf surfer-haben-rechte.de


Quellen:
heise.de
zeit.de

Bild & Teaser: "The modem" von Carstic Productions, Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0
IPv6 Autor/in: prakti