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Wie Facebook und Twitter ihre eigenen demokratischen Prinzipien untergraben. Facebook bezieht seine User nicht mehr ein und Twitter bildet eine Allianz mit der CDU und der SPD.

Die Abstimmungsfunktion von Facebook, auf die wir in den letzten Tagen des Öfteren aufmerksam machten, wird nun endgültig abgeschafft. Wie auch bei den letzten Abstimmungen, nahmen bei weitem nicht so viele User teil, wie Facebook das festgelegt hat. Von den benötigten 30 Prozent der Nutzer, nahmen nur 0,07 Prozent teil. Allerdings finden wir, das Facebook bewusst kleine Hürden eingebaut hat, damit die Abstimmung nicht weiterverfolgt werden muss. Das Unternehmen sendete zwar jedem einzelnen User eine E-Mail, aber abstimmen konnte man nur durch eine integrierte App. So mussten die Teilnehmer zulassen, dass ihre Daten von einer externen Firma gesammelt werden und die App selbst wurde nur auf Englisch eingerichtet. Außerdem zeigte Facebook auch nicht auf, was eigentlich geändert werden sollte, nur eine Verlinkung auf die alten und die neuen Nutzungsbedingungen waren zu finden. Jeder Nutzer musste erst in mühsamer Arbeit herausfinden, was überhaupt geändert werden sollte. Fraglich bleibt auch, weshalb überhaupt mindestens 30 Prozent teilnehmen müssen, damit das Ergebnis in die interne Planung einbezogen wird. Diese Hürden sind also gar nicht so demokratisch, wie Facebook das nach außen präsentiert. Nun ist eingetroffen, was Marc Zuckerberg wollte, die Abstimmung ist Geschichte.


Zusätzlich sorgt Twitter mit den neuen, politischen  Event-Seiten für Furore. Die beiden größten Parteien Deutschlands, also CDU und die SPD, wurden von dem Kurznachrichten-Dienst angefragt, ob das Unternehmen für sie Event-Seiten einrichten sollen, bei denen die Inhalte sozusagen auf positive und parteiunterstützende Posts beschränkt werden. Wobei negative Meldungen ins Abseits rutschen und so von anderen Usern leicht übersehen werden. Dabei gilt gerade Twitter als demokratieförderndes Medium, welches die Meinungsfreiheit unterstützt und fördert. Wie passen da eingeschränkte Angaben und wieso widmet sich Twitter nun ausgerechnet den großen Parteien zu, müsste man dann nicht allen etablierten Parteien dieses Angebot unterbreiten?


Wie steht ihr zur Demokratie, wollt ihr diese aufrechterhalten oder fordert ihr sogar mehr Demokratie im Netz? Ist euch die Meinungsfreiheit weiterhin wichtig?

Quellen: Zeit, Süddeutsche
Bildquelle: ares64, Flickr