Lobbyismus-Einfluss auf Datenschutzreform

Die EU-Datenschutzreform spielt eine große Rolle, weil sie bestimmt, wie in EU-Ländern mit Nutzerdaten umgegangen werden darf, ohne sich strafbar zu machen. Kein Wunder, dass sich Unternehmen wie zum Beispiel Amazon oder eBay nicht scheuen, mitzumischen, wenn es um Daten- und Verbraucherschutz in Europa geht. Denn ein Verbot des Sammelns von Nutzerdaten wäre für viele Konzerne mit einem hohen Umsatzverlust verbunden.

Momentan wird an einer Neuauflage der Eu-Datenschutzreform gearbeitet, die mitunter stärker den Umgang mit Daten im Netz in den Fokus setzen soll. Deshalb gibt es auch viele Lobbyisten, die für Unternehmen arbeiten und versuchen, Mitglieder des EU-Parlamentes von ihren Ansichten zu überzeugen, was den Verbraucherschutz angeht. Einige Teile des Neuentwurfes für die EU-Datenschutzreform, die momentan in der Mache ist, stammen aber 1 zu 1 von Lobbyisten! Max Schrems, ein Student aus Wien, der bereits durch seine europe-v-facebook-Website bekannt ist, hat dies entdeckt.

Für solche 1 zu 1-Kopien wurde nun die Website Lobbyplag.eu eingerichtet, auf der alle Änderungsvorschläge, die unverändert aus der Feder von Lobbyisten stammen, aufgelistet werden sollen. Durch die Auflistung soll gezeigt werden, dass der Einfluss von Lobbyisten eine besorgniserregende Größe angenommen hat.

Quelle: heise online

Bild: David Goehring, Flickr