Fanhandel auf Facebook

Liken, Followen, teilen, kommentieren, verlinken. Auf Facebook ist es oberstes Ziel, die eigenen Inhalte möglichst weit zu verbreiten. Je mehr Fans, desto mehr Ansehen. Und: Je mehr Fans, desto mehr Fans. Das dachte sich wohl auch Georgina vom Dschungelcamp, die zwar keine Dschungelkönigin wurde, aber immerhin den echten Dschungelkönig Joey auf Facebook alt aussehen lässt. Mit über 100.000 Fans ist sie Joey um ganze 40.000 Fans voraus. Der Großteil ihrer neuen Fans stammt jedoch aus Hanoi in Vietnam. Für den IT-Sicherheitsexperten Tobias Schrödel ein klarer Fall von Fan-Handel: „Man würde erwarten, dass 90, 95 Prozent der Fans aus Deutschland kommen. Das ist ein klares Indiz, dass doch ein Großteil der Gefällt mir-Klicks gekauft wurden.“

Das Geschäft mit den gekauften Fans boomt, verschiedene Agenturen bieten mittlerweile diese Dienstleistung an. Die Fans werden von den Agenturen auf der ganzen Welt zusammengeschart und gegen ein geringes Entgelt dazu verpflichtet, loszuliken. „Die haben mit dieser Marke oder diesem Prominenten vielleicht gar nichts zu tun. Aber für ein paar Cent klicken sich da einfach drauf. Das ist nicht viel Arbeit und in wenigen Sekunden erledigt“, sagt Schrödel. Tatsächlich gibt es aber auch noch unseriösere Agenturen, bei deren Abwicklung die Facebook-Profile der Nutzer ohne deren Kenntnis missbraucht werden.

Doch nicht nur Georgina, die durch die Show "Der Bachelor" bekannt wurde, scheint für ihre Fans zu zahlen. Auch Stars mit anderer Kragenweite wie Rihanna, Justin Bieber oder Christiano Ronaldo haben auffallend viele Fans in Mexiko-Stadt. Wer selbst den Test machen will, kann mithilfe einer Anwendung die Herkunft der Fans abfragen. Dazu muss einfach die gesamte URL der Facebook-Page des Promis, Stars oder der Firma in das Eingabefeld eingefügt werden.

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Quelle: stern.de

Bild: Adrian Korte, Flickr