Warum gibt es im Netz so viele „Hater“?

Überall im Netz wird gehatet: in Kommentaren unter Facebook-Posts, YouTube-Videos, Zeitungsartikeln oder in Foren lassen sich viele Internetnutzer über alles und jeden aus und treffen oft nicht den richtigen Ton. Nicht selten werden sie beleidigend oder drohen Anderen. Dann ist das Ganze nicht nur nervig sondern verletzend. Manche Hater starten sogar „Hass-Kampagnen“ gegen bestimmte Personen - eine schlimme Art des Cybermobbings. YouTuber und Nutzer von Sozialen Netzwerken, aber auch Personen des öffentlichen Lebens sind schon Opfer von Hatern geworden.

Was genau heißt eigentlich „Hater“ und was unterscheidet ihn vom „Troll“?

Der Begriff „Hater“ kommt aus der englischen Umgangssprache. „Hate“ heißt übersetzt „Hass“ und ein „Hater“ ist jemand, der Anderen nichts gönnt, sie kritisiert und mit Worten verletzt. Es wird auch von „Hater“ gesprochen, wenn jemand etwas beleidigendes unter Posts, Videos oder Artikel im Netz schreibt, was mit dem eigentlichen Thema wenig zu tun hat, aber die Autoren oder genannten Personen beleidigt.

Ein „Troll“ im Internet ist zwar wie ein nerviger Kobold, der Begriff stammt aber eigentlich von einem englischen Wort für „Angeln“: „trolling“. Online-Trolle sind Unruhestifter, die andere Nutzer mit Kommentaren ‚ködern‘ und sie dazu verleiten, mit ihnen zu diskutieren. Ein Troll ist also nicht das Gleiche wie ein Hater, es gibt aber natürlich auch Trolle die haten.

Warum wird im Netz so viel gehatet?

Es ist wahrscheinlich, dass Leute im Internet mehr haten als im richtigen Leben, weil sie dort anonym sind. Wer einen Nickname benutzt, gibt seine Identität nicht preis, kann seinen Ruf nicht verlieren und fürchtet keine Konsequenzen für sein Handeln. Zusätzlich ist im Netz auch die Hemmschwelle geringer - die wenigsten Menschen würden Anderen ins Gesicht sagen, was sie online schreiben. Du würdest ja auch nicht einfach so wildfremde Leute auf der Straße anpöbeln.

Viele haten, weil sie Aufmerksamkeit wollen, aus Langeweile, als Rache oder weil sie Spaß daran haben Andere zu ärgern, zu beleidigen oder zu demütigen. Das ist schwer nachvollziehbar und klingt erst mal so, als ob man nichts dagegen tun kann. Trotzdem musst du dir es nicht gefallen lassen, wenn Hater persönlich werden.

Die meisten Hater kannst du zum Schweigen bringen, indem du und andere Nutzer sie einfach komplett ignorieren. Dann verlieren viele Hater das Interesse. Diskurtieren hilft meistens nichts. Sollte ein Hater dich beleidigen, kannst du ihn in dem Sozialen Netzwerk oder Online-Dienst melden und blockieren. Lässt er nicht locker ist das Cybermobbing. Was du dagegen tun kannst, liest du hier.

Quellen & weitere Infos: Video-Reportage: „Waraum haten wir so viel im Netz?“ Michael Bartlewski vom PULS Magazin des Bayrischen Rundfunk hat sich auf den Weg gemacht, um herauszufinden warum im Netz so viel gehatet wird. Ob er Hater getroffen hat und was das Fazit seiner Recherche war seht ihr hier. Broschüre: Liken. Teilen. Hetzen – Neonazi-Kampagnen in Sozialen Netzwerken. Diese Broschüre zeigt dir anhand vieler Beispiele, wie du Seiten von Rechtsextremen erkennen und meiden kannst. Hier geht’s zum kostenlosen Download. Kampagne: „No Hate Speech Movement“. Diese Kampagne vom Europarat richtet sich vor allem an junge Menschen, die sich im Internet für Menschenrechte und gegen Hassrede – also diskriminierende, benachteiligende und ausgrenzende Ausdrücke – einsetzen möchten.

Bilder:
1 "Twitter 2" von Kooroshication, Lizenz: CC BY 2.0
2 "troll-face1" von Martin Alleus, Lizenz: CC BY-SA 2.0
3 "ninja-typing-notebook" von OpenClips, Lizenz: CC0 1.0
Teaser "stop hating (all way)" von sylvar, Lizenz: CC BY 2.0